Der Regulator ist eine Präzisionspendeluhr. Zur Vermeidung jeglicher Störung des hochwertigen Werkes ist er fest mit der Wand verbunden. Im Gegensatz zum Werk sind die Gehäuse von Regulatoren in der Regel schlicht. Typisch für den Regulator ist ein sehr präzises temperaturkompensiertes Pendel und ein Gewichtsantrieb. Ursprünglich ist der Regulator in England beheimatet, wo er sich Mitte des 18. Jahrhunderts von der Bodenstanduhr löste. Von 1760 bis 1780 baute der Uhrmacher Vulliamy beeindruckende Exemplare. Die Kunst des Regulatorbaus wurde dann von österreichischen Uhrmachern aufgegriffen, die George Grahams ruhenden Ankergang weiterentwickelten und ihre Regulatoren “Laterndl-Uhren” tauften. In Deutschland wurde der Regulatorbau vor allem an den Uhrmacherschulen in Glashütte und Furtwangen (wo dieses Bild aufgenommen wurde) vorangetrieben. 1889 erfand Sigmund Riefler in München eine neue Variante der freien Hemmung. In Verbindung mit einem Nickelstahlkompensationspendel baute er damit luftdicht abgeschlossene Regulatoren, die bis zur Erfindung der freien Hemmung durch Shortt im Jahre 1922 als die damals genauesten Zeitmesser der Welt galten. Die Gangabweichung der Riefler’schen Uhr war geringer als 0,008 Sekunden pro Tag. |